Das Reich Gottes, im Reich Davids und Salomons irdisch vorweggnommen, bildet den zentralen Begriff in der Verkündigung Jesu. Der Apokalyptiker Johannes zeichnet Bilder, nach denen dieses Reich sich als Herrschaft des Menschensohns im Laufe der Geschichte durchsetzen und vollenden wird. In dem Ringen um dieses Ziel wird vor dem Ende während 1000 Jahren auf Erden verwirklicht, was eigentlich dem Paradies oder der Vollendung angehört. (21.7.06)
Nigg, Walter: Das ewige Reich – Geschichte einer Sehnsucht und einer Enttäuschung; Eugen Rentsch Verlag, Erlenbach-Zürich, 1944
Ein Buch, das mich seit Jahren begleitet. Die Datierung meiner ersten
Lektüre stammt vom 18. Sept. 1981, nach dem ich in Basel mein Studium gegonnen hatte. Nick gelingt es, anhand eines historischen Sachbuches die theologisch brisante Frage nach dem Reich Gottes unterhaltsam, originel, leicht verständlich und in persönlichem Schreibstil dar-zulegen. Das Buch bietet eine umfassende und engagierte Kirchen- und Weltgeschichte von der Zeit apokalyptischer Weltstimmung, der Botschaft Jesu, der paulinisch-johanneischen Erfüllung, dem frühchristlichen Chiliasmus, der Enttäuschung … Joachims Reich des Geistes, dem Taboriten-Sturm (meine Ernüchterung), dem Chiliasmus der Täufer, dem Pietismus u. dem philosophichen Idealreich bis zum Kommunismus … Eine perfekte Reichsgschichte bis zur Gegenwart und darüber hinaus. (21.7.06)
Bietenhard, Hans: Das tausendjährige Reich – eine biblisch-theologische Studie, gedruckt bei Fr. Graf-Lehmann, Bern, 1944 (Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Basel, bei Karl Ludwig Schmidt und Prof. Lic Oscar Cullmann.)
Der Autor, so habe ich im Pfarrkalender festgestellt, lebt noch: 90-jährig in Stiffisburg BE. In seiner Doktorarbeit von 1944 präsentiert er eine gründliche Exegese des 19. Kapitels der Johannesoffenbarung im Zusammenhang mit der ganzen Apokalypse, er forscht nach der Herkunft der Weissagung, widmet sich der Frage nach der doppelten Auferstehung und behandelt ausführlich der Bedeutung der Stadt Jerusalem und Israels. Er kritisiert zu Recht die systematische Theologie in ihrer Eschatologie, sofern sie die Herausforderung eines irdischen Königreichs Christi verschweigt oder umgeht. (5.8.06)
Schumacher, Heinz: Das tausend jährige Königreich Christi auf Erden – eine biblische Untersuchung im Lichte des Fortschreitens der göttlichen Heilsoffenbarung und Heilsgeschichte; Paulus-Verlag Karl Geyer Stuttgart, 1964
Mit einer erstaunlichen Bibelkenntnis wird hier bis Seite 90 die Idee des göttlichen Reiches im Alten Testament und bis Seite 198 im Neuen Testament behandelt. Der Autor kennzeichnet sich durch Kenntnis auch der Geistegeschichte, aber in seiner realistischen Reich-Gottes-Hoffnung scheint er mir verwandt mit der Theologie der Zeugen Jehovas. Seite 202 bis 236 bietet eine kompetente Rezeptionsgeschichte: «Das tausendjährige Königreich Christi im Spiegel der Kirchengeschichte: Der Reichsgedanke überliefert in der Menschen Hände». Das Werk schiest mit einem Bilck auf den den «Staat Israel im Lichte des Kommenden.» (5.8.06)
Staehelin, Ernst: Die Verkündigung des Reiches Gottes in der Kirche Jesu Christi VI – Zeugnisse aus allen Jahrhunderten und allen Konfessionen (sechster Band: von der Mitte des 18. Jh. bis zur Mitte des 19. Jh.); Verlag Friedrich Reinhard, Basel, 1963
Das umfangreiche Werk zum Reich Gottes, von dem ich hier den 6. Band zeige, ist eine eigenwillige Fleissarbeit des Basler Professors. Es werden vor allem Zeitate der entsprechenden Autoren zitiert, die vom Reich Gottes zeugen. (21.7.06)
