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Facundus-Handschrift, Beatus-Apokalypsekommentar (1047)

Vom 8. bis 11. Jahrhundert war Spanien von den arabischen Muslimen besetzt. Viele Mönche hatten sich in den Norden zurückgezogen, wo sie in kaum zugänglichen Gebieten Angesichts der Bedrohung die Apokalypse studiert und illustriert haben. Die Schrift vom Mönch Facundus aus dem Jahr 1047 ist eine der schönsten Werke aller Beatus-Handschriften.
© , Quelle: Stierli Henri, Die Visionen der Apokalypse – Mozarabische Kunst in Spanien, Atlantis 1978

1,1-3 Das Kreuz von Oviedo, des Königreich Asturiens 1,7: «Siehe, er kommt mit den Wolken» 1,9-20: Auftrag, an die 7 Gemeinden zu schreiben 2,1-11: Sendschreiben an Ephesus und an Smyrna
4,1-6: Die Thronsaalvision: die Majestas Domini 4,6-5,14: Die vier Gestalten und das Lamm 6,1-8: Siegel 1-4, die vier apokalyptischen Reiter 6,9-11: Siegel 5; Der Schrei der Märtyrer
6,12-17: Siegel 6; Der Tag des Zornes 7,1-8: Die Versiegelung der 144'000 8,1-6: Siegel 7; die sieben Posaunen 8,7: Erschallen der ersten Posaune
8,8-9: Die 2. Posaune und der stürzende Berg 8,10-11: Die 3. Posaune, ein Stern zerstört die Flüsse 8,12: Die 4. Posaune, die Gestirne zu 1/3 zerstört 9,1-6: Die 5. Posaune und der Brunnen des Abgrunds
9,7-11: Heuschrecken werden zu Kriegern 9,14: Die vier Engel am Euphrat werden losgelassen 9,19: Die Kriegspferde mit den tödlischen Schwänzen

10,1-11: Buch verschlingen
11,1-2: Messen des Tempels

11,2: Heiden zertreten die heilige Stadt 11,11-13: Himmelfahrt der beiden Zeugen 12,1-17: Himmlische Frau, Geburt des Kindes, Drachenkampf, Verfolgung der Frau
11,19: Bundeslade
11,7: Tier aus dem Abgrund
13,1-4: Anbetung des Tieres durch die ganze Welt 14,1-3: Anbetung des Lammes auf dem Zion 14,1-12: Botschaft der drei Engel, ewig. Evangelium
14,14-20: Die Ernte und die Weinlese 15,5-7: Die Engel mit den sieben Zornschalen 16,2-3: Erste und zweite Zornschale auf Erde, Meer 16,10-11: Fünfte Zornschale auf den Thron des Tieres
16,13: Drei Frösche aus dem Mund der Tiere u. Propheten 16,17-21: Siebte Schale, in die Luft gegossen 17,2-4: Babylon, trunken vom Blut der Heiligen 17,1-13: Die grosse Babylon und das erste Tier
17,14-18: Der Sieg des Lammes über das Tier 18: Urteil über Babylon, Fall der grossen Stadt 19,1-10: Johannes will den Offenbarungsengel anbeten 19,11-16: Christus besiegt mit Heerscharen das Tier
19.20: Tier in den Feuersee 20.7-9: Satan losgelassen 20,11-16: Die Auferstehung und das Weltgericht
 
21,10: Das neue Jerusalem 22,11: Strom des Lebens 22,8-9: Beauftragung  

Zu den Bildern aus der Facundus-Handschrift des Beatus-Apokalypsekommentars von 1047
Seit dem 8. Jh. war das mittelalterliche Spanien von den Arabern besetzt. Nach schweren Niederlagen begann sich bald der Widerstand gegen die islamische Besetzung zu formieren, vor allem im nördlichen Königreich Asturien.
In dieser Situation hat der Mönch Beatus im asturischen Koster von Liébana im 8. Jahrhundert einen Kommentar zur Apokalypse verfasst. Dieser Kommentar wurde in mehreren Handschriften mit Miniaturen illustriert. Diese Schriften gaben den Spaniern gewissermassen den geistigen und mythologischen Hintergrund im Kampf gegen die Herrschaft der Araber. Die ältesten Illustrationen zum Beatus-Apokalypsekommentar bilden die frühesten greifbaren Apokalypsezyklen, die ihre Wurzeln im 5. und 6. Jahrhundert haben und nach Nordafrika zurückreichen.
Die Facundus-Hahndschrift von 1047 (312 Blätter, je 23x38 cm, Text zweispaltig zu 35 Zeilen) und deren 98 Miniaturen gehören zu den besterhaltenen. Auffallend ist besonders die Frische und Leuchtkraft der Farben Sie teilen den Hintergrund der Bilder in Farbzonen, die mit abgestuften oder kontrastierenden Farben eine besondere Raumwirkung hervorrufen, himmlische und irdische Sphären trennen oder miteinander verbinden, Raumtiefe imaginieren oder die darauf gemalten Figuren in die Ferne rücken, überirdisch machen, eben visionär.
Facundus folgt keiner räumlichen Perspektive, um die religiöse Perspektive umso stärker hervorzuheben. Die Gestalten zeichnet er nicht in natürlichen Grössenverhältnissen, sondern nach ihrer Wichtigkeit und Bedeutung.
Auffallend ist auch die Symmetrie in den Bildern, welche Beziehungen, Verbindungen, Gegenüberstellungen und Gegensätze sichtbar macht. Die meisen Bilder haben einen reich gezierten Rahmen. Einige Miniaturen sprengen diesen Rahmen bewusst. Teils finden sich lateinische Inschriften in den Bildern, die ähnlich den Comics einzelne Bildteile erklären. Im allgemeinen folgen die Illustrationen dem Bibeltext.

Quelle: Zink, Jörg, DiaBücherei, Band 24, Text von Klaus Röhring, Verlag am Eschbach

 

 
 
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