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«Das 1000-jährige Reich» -
oder: Wie irdisch ist das Reich Gottes?

Dazu siehe meine Texte im Kirchenboten 9/2006 Seite 16:
>>> Das Reich Gottes
>>> Das 1000-jährige Reich

Jesus verkündete die Ankunft des Reiches Gottes, bei Matthäus auch Reich der Himmel genannt. – Dieses Reich wurde teils mit der irdischen Kirche, in der Zeit der Aufklärung mit einem innerlichen Seelenzustand, von einigen aber immer auch mit einem irdischen Friedensreich auf Erden in Verbindung gebracht, wie es die Apokalypse im 20. Kapitel andeutet.

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1 Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. 2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre 3 und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit. 4 Und ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. 5 Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung. 6 Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.
7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis … (Apokl. 20, 1-7)

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Jüdische Reichserwartung
Gross waren die politischen und religiösen Erwartungen im Umfeld Jesu. Die Erinnerung an bessere Zeiten, an die Verheissungen der Propheten auf die Wiederherstellung des Reiches und apokalyptische Szenarien trieben die Menschen um: Hat Gott nicht versprochen, aus dem Samen Abrahams ein grosses Volk des Segens zu machen? (1. Mose 12, 2) Er hat Moses erwählt und die Stämme Israels aus Ägypten geführt, er hat dem Volk ein Gesetz gegeben und es in ein Land geführt, er hat auch Könige wie David und Salomo berufen, ja ein ewiges Königtum für Israel verheissen (2. Sam. 7). Nach der Zerstörung Jerusalems und der Vertreibung ins babylonische Exil wurden eine Rückkehr und ein Wiederaufbau möglich, allerdings unter steten Rückschlägen und immer neuen Fremdherrschaften. Die aufständischen Makabäer standen mit den Römern in aufreibendem Kampf. Wann würde Gott eingreifen und seine Pläne mit Israel vollenden? In dieser Zeit erlebte auch die jüdische Apokalyptik ihren Höhepunkt. Man erwartete das baldige Eingreifen Gottes gegen seine Feinde, wie es schon das Buch Daniel im 7. Kapitel visionär geschildert hat. Mächtige Reiche, in Gestalt von Tieren, werden abgelösst durch die Herrschaft des Menschensohnes, der Heiligen Gottes, wie ein Engel deutet.

«Siehe, das Reich Gottes ist in eurer Mitte.»
«Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist genaht, tut Busse und glaubt an das Evangelium!» So fasst das Markusevangelium im ersten Kapitel die Predigt Jesu zusammen. In allem ging es Jesus um das Kommen dieses Reich. «Dein Reich komme!», lehrte er die Jünger beten. Auch seine Heilungen sollten dieses Reich aufzeigen: «Wenn ich durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.» (Luk. 11,20). In der Bergpredigt verheisst Jesus das Reich den (geistlich) Armen und den «um der Gerechtigkeit willen verfolgten». Die Jünger lehrt er: «Suchet zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit! dann werden euch alle andern Dinge hinzugefügt werden.» Es schien, als wäre mit Jesus das Reich Gottes angebrochen: Der Evangelist Johannes lässt Jesus vor Pilatus sagen: «Mein Reich ist nicht von dieser Welt.» Matthäus wiederum lässt Jesus vor den Hohenpriester sagen: «Ja, ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels. Auch die Jünger blieben der jüdischen Reichshoffnung treu. Vor seiner Himmelfahrt fragten sie: «Stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her?»

Das letzte Reich
Im 20. Kapitel der Johannesoffenbarung wird für die Endzeit ein 1000-jähriges Friedensreich auf Erden verheissen, das seit jeher zu Hoffnungen und Utopien, aber auch zu Missbräuchen und Ernüchterungen Anlass gab.
Die Briefe des Paulus zeigen klar, dass die ersten Christen sich im verheissenen Reich Gottes geborgen fühlten, obwohl dieses Reich noch nicht in seiner ganzen Kraft erschienen war. Durch die Taufe fühlten sie sich eingegliedert in den Leib Christ, in die Welt der Auferstehung. Der empfangene Heiligen Geist war ein Angeld, eine Erstlingsgabe dessen, was von Gott her noch kommen soll. Was aber war für diese Welt vor dem Ende noch zu erwarten? Diese Frage wurde vor allem durch die beginnende Verfolgung immer drängender. Die Apokalypse des Johannes gab hier Antworten.
Der Segensgruss (Apk. 1,4) sagt es in aller Klarheit: Ihr seid das Reich: Christus hat «uns zu einem Königreich, zu Priestern für Gott, seien Vater, gemacht.» Was jetzt klein und schwach ist, soll durch das himmlische Regiment sich durchsetzen. Die jetzt durch Martyrium und Treue ausharren, werden mit Christus herrschen: Vollends nach dem letzten Gericht in der neuen Welt, aber vor dem Ende auch schon auf Erden im 1000-jährigen Reich. Indem der Satan für 1000 Jahre gebunden wird, kann das verheissenes Königreich Christi noch in diesem Weltalter erscheinen. Die Seelen der Treuen «wurden wieder lebendig und herrschten mit Christus 1000 Jahre.»

Gefährliche Utopie
Der Chiliasmus, die Lehre vom 1000-jährigen Reich (gr. chilioi = 1000), hat die frühe Kirche bis in 2. Jh. umgetrieben, bis Origenes dieses Reich als geistig-innerliches Reich deutete und Augustinus es in seiner Schrift «Vom Gottesstaat» mit der Kirche identifiziert hat.
Als nach 1000 Jahren noch kein Weltende in Sicht war, machte sich der verdrängte Chiliasmus wieder bemerkbar. Mit den Kreuzzügen sollte die heilige Stadt Jerusalem, das Zentrum des Reiches, von allen Feinden gesäubert werden. Denn von Jerusalem aus soll das Reich begründet werden.
Abt Joachim von Fiore erwartete für das Jahr 1260 das Zeitalter des Geistes, in dem für 1000 Jahre die Heiligen (Mönche) regieren sollten. In dieses Kapitel gehören auch die Geisslerbewegungen und die hussitischen Taboriten, die 1420 den Anbruch des Reiches in Tabor verkündeten.
Die Reformatoren lehnten den Chiliasmus ab, da die Täufer auf Grund dieser Lehre zu radikalen politischen Forderungen kamen. «Das Reich Gottes ist innwendig in euch», übersetzte Luther Luk. 17,21. Luther entwickelte eine Zwei-Reiche-Lehre: Christi Reich spricht zur Seele, zum Herz und verwandelt den Menschen. In der Welt aber hat Gott die Obrigkeit eingesetzt, die mit Strenge regiert und die menschliche Unzulänglichkeit in Grenzen hält. In diesem Bereich können die Prinzipien des Gottesreichs wie Feindesliebe nicht gefordert werden. Hier herrschen Schöpfungsordnungen. Mit dieser Lehre hat Luther der säkularen Weltsicht den Weg bereitet. Bei Kant wird das Reich Gottes zur innerlichen Moral, die Welt aber soll vernünftig erklärt werden. Der ewige «ewige Frieden» ist ein Postulat der Vernunft und ist nicht eine Gabe Gottes.
Die Idee oder der Archetyp eines vollkommenen irdischen Reiches wurde auch bei Hitler und im Marxismus nachgewiesen. Bis heute werden die Grosskirchen durch Sekten und Fundamentalisten an die verdrängte, unbequeme, aber auch gefährliche Lehre vom letzten Reich auf Erden erinnert. (August 2007)


Persönliche Gedanken zur «Herrschaft der Heiligen»
Wird der Text vom 1000-jährigen Reich aufmerksam gelesen, so geht es um die Verheissung, mit Christus auf dem Thron zu sitzen und zu regieren. Es sind vor allem die verfolgten Getreuen, welche das Martyrium erfahren haben – sie ernten die Früchte ihrer Überwindung und kommen zu «Herrschaft der Heiligen». Man könnte sagen, dass sich in der Vision vom 1000-jährigen Reich ein höheres Gesetz Ausdruck verschafft, oder neutraler: eine urmenschliche Hoffnung. Dass nämlich Gerechtigkeit die Welt trägt und die unschuldig Gepeinigten zu ihrem Recht kommen werden. Sie sollen das Leben in Fülle haben und nach altem hebräischen Denken lässt sich diese Lebensfülle nicht vom irdischen Leben absorbieren oder sublimieren. Zum Leben in Gott gehört das, was in der Schöpfung ausgebreitet ist. Darin soll der Mensch seinen ihm zugemessenen Platz finden kraft der Gleichförmigkeit mit Christus.
Ein anderer Gedanke, der sich in der Lehre vom 1000-jährigen Reich Ausdruck verschafft, ist über jenen der Gerechtigkeit hinaus ein substantieller oder ontologischer. Die neue Kreatur, die wir in Christus werden, ist nicht losgelöst vom Gang der Welt. Sie ist ihr emanzipatorisch verbunden, emanzipatorisch aber nicht nur im gnostischen Sinn, sondern auch leiblich und willensmässig. Das drückt sich aus im Bild des Regierens mit Christus. Die Heiligen sind in die energetischen Kräfte der Weltentwicklung eingebunden. Ihre Willenskräfte sind durch die Gemeinschaft mit Christus so geläutert und wirksam, dass sie mit Christus zusammen den Leib Christi bilden, der die alte Schöpfung wie ein Ferment durchwirkt und verwandelt. Das ist der Makromensch, der Menschensohn, das menschenförmige Extrakt der Evolution, welches im Omega des Auferstandenen sein Zielpunkt hat. Die Teilhabe an diesem Leib ist menschheitlich wie die Erlösung Christi, sie geht über Religionen und Konfessionen hinweg. Wie weit die Herrschaft der Heiligen im 1000-jährigen Reich eine Reinkarnationslehre nicht nur möglich macht, sondern geradezu fordert, lasse ich an dieser Stelle offen. Ich halte diese Möglichkeit für mich offen.

Eine nächst Frage wäre dann, wie sich die Herrschaft der Heiligen in unserer Zeit manifestiert und ob allenfalls das 1000-jährige Reich nicht zeitlich, sondern qualitativ zu verstehen ist. Allerdings schildert die Apokalypse die Bindung Satans und seine erneute Befreiung in klarer zeitlicher Abfolge. Trotzdem glaube ich, dass sich die Kräfte und Tendenzen durchdringen in der Geschichte der Menschheit und ihrem politischen Ringen. Die Taufe könnte als Eingliederung in den Leib Christi gesehen werden und die Konfirmation als Einsetzung in das messianische Amt, verantwortlich in der Welt zu herrschen, das heisst, seinen Willen in den Dienst des Reiches zu stellen. Warum sollen nicht Topfen und Spuren dieser Heilsherrschaft in unsere Zeit hineinwirken können?

Vor nicht langer Zeit haben die alten Vision vom Reich Gottes die Menschen noch stärker auch politisch bewegt. Dazu der Exkurs unten über ein Buch vom Jahr 1969, als im kapitalistischen Westen und im kommunistischen Osten fast ökumenisch um eine Spiritualisierung der säkularen Reichutopien gerungen wurde. Vieles davon kann bald wieder aktuell werden. Es ist der politische Islamismus, der heute die christlichen politischen Utopien zum Schweigen gebracht hat. Eine «gute Religion» soll nämlich jene sein, welche die säkulare Vernunft nicht gefährdet. Aber die säkulare Vernunft und deren politische Konzepte brauchen die Vertiefung im Sinne eines erweiterten Menschenverständnisses.

Exkurs: Auf den Spuren des Gottesreichs 1969

Die Studien zur Eschatologie in der neueren Theologie (>>> Das Buch «Die Zukunft der Erlösung») führen mich noch weiter weg vom Studium der apokalyptischen Bilder, aber doch auch wieder näher heran. Ich realisiere, wie stark die Apokalyptik an die Verkündigung Jesu vom Reich Gottes geknüpft ist, und dass es hier um Gottes Kommen geht, nicht einfacht für die Seele, sondern für die Gesellschaft und für die ganze Schöpfung. So suche, finde und hole ich weitere Bücher zum Thema Reich Gottes – und werde belohnt. Vor allem das Buch «Alternative Gottesreich – unterwegs zur künftigen Gesellschaft» von Erich Buchholz zeigt mir die Aktualität des Themas – nicht einfach nur für Theologie und Kirche, sondern längst auch in Kultur und Politik. Das Buch hat ein 1896 in Leipzig geborener Schriftsteller im Jahr 1969 geschrieben – und ich frage mich, was seither in Sachen Eschatologie neues geschehen ist. Ich bin tief beeindruckt von seinen Zusammenfassungen der geistigen Bewegungen in seinem Jahrhundert und wie er sich zuerst geistig sehr weit und offenherzig positioniert zwischen Existentialismus, Psychoanalyse, Marxismus, Mystik und asiatischer Weisheit – all diesen Strömungen bin ich in frühen Jahren begegnet, und sie hatten stets etwas Drängendes, Wichtiges an sich. Heute ist diese weltanschauliche Leidenschaft wie erloschen. Oder täusche ich mich?
Dann berschreibt er drei «Versuche einer Endösung», zeigt den versteckten Chiliasmus bei Hitler und im Marxismus. Tief esoterische Zusammenhänge offenbart er im Bezug auf Hitler – ich habe richtig Angst bekommen vor den Mächten der Finsternis und meinte die Realität des Antichristen zu ahnen. Der Autor ist gut informiert über die Magie seines Jahrhunderts. Dann aber ringt er mit dem Marxismus, in dem er wohl auch selber gelebt hat. Er ringt darum, darin die Anknüpfung an den Geist, an das Reich Gottes wieder zu finden und beschreibt viele positive Stimmen aus dem damaligen Osten. Noch bin ich an dieser Lektüre. In der breite seines Denkens bewundere ich den Autor. Das ist ein Menschen, der Gott in der Geschichte sieht und glaubt mit all dem, was noch werden soll. «Kairos in moderner Offenbarung» heisst das nächste Kapitel ... (29.7.06)

Was für ein Bewusstsein für die kosmische Bedrohung durch Atomwaffen und mögliche chemische und biologische Waffen herrschte damals, 1969, und wie wach wurde der gesellschaftliche Zustand analysiert! Warten auf Godot! Die Theologie ist damit beschäftigt, die Zwei-Reiche-Lehre Luthers kritisch aufzubrechen. Luther hatte Angst vor der Apokalyptik. Er übersetzte: Das Reich Gottes ist mitten in euch, statt unter Euch. Die Eschatologie wurde verinnerlicht, es ging primär um die persönliche Heilsgewissheit. Im Reich der Welt galt der Gehorsam gegeüber der Obrigkeit.
Der Autor Erich Buchholz entlarvt sich als Marxist, der seine Weltanschauung christlich untermauern will und die Studentenrevolten nach 1968 im Westen energisch untermauert mit seinen Interpetationen, die mich in vielem überzeugen. Nicht zustimmen kann ich dem Autor bei den Pasagen über «Ausserirdische», wo er von Däniken nahe kommt, auch nicht bei dem Exkurs über Jesus in buddhistischen Landen (in Tibet) – aber es wird mir klar, dass damals der Buddhismus ein Thema sein konnte auch in Israel.
Im Kapitel über Apokalyptik und Revolution findet der Autor in der Kirchen der 3. Welt, im ÖRK und in westlichen Interpreten (Hromodka, Shaull) klare Verbindungen von Marxismus und Christentum. Ist die Revolution ein Erdbeben, ein Vulkanausbruch, ein Gewitter, ein Fieber, eine Geburt – die Bilder werden besprochen. Moses ist der Urrevoluionär. Im Lied Magnifikatder Maria und im Lied des Vaters von Johannes wird die verändernde Kraft der neuen Zeit angesprochen. Das Widerstandsrecht hat selbst der Vatikan formuliert. Die Jesuiten sind die ersten Befürworter der Revolution. Dann wird unter dem Kapitel «Geläuterte und Propheten« Herbert Marcuse besprochen. Er ist der Täufer der Jetztzeit und bereitet mit seinen Analysen dem Reich den Weg für die Jugend an der Universität. Er analysiert knallhart den Kapitalismus, der zum eindimensionalen Menschen führt. Schon damals wurde klar erkannt, wie der Markt, die grossen Konzerne, welche die Politik für ich gewinnen, die Propaganda und Bewusstseinsgeschichte bestimmen. Die Massen werden durch Freizeit, durch Anteilhabe am Luxus, durch innere Erneuerung, gekauft. Der Ruf zur Umkehr ergeht von Schweizer, Jaspers, Wolfgang Pauli, Tailhard de Chardin. Die wissenschaftlich daherkommenden Futurologen verwirren mehr als dass sie klären. Die Studenten von damals, vor allem die Stimme von Rudi Dutschke, ist wirksamer. Mao ist ein Vorbild. Der Autor zeigt, wie China in den Parteiideologen eine Fortsetzung ihrer alten Eschatologie findet. Gewaltlosigkeit wird als reales und ernstliches Element der Eschatologie beschrieben. (30.7.06)

 


 
 
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