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Die Himmel – Akteure, Modelle, Vorstellungen, Erfahrungen …

Der Himmel, oder besser: die Himmel, spielen in der Apokalyptik eine zentrale Rolle. Die Weltgeschichte, ja der Fortgang des ganzen Kosmos, wird als «Hin und Her», als «Auf und Ab» zwischen Himmel und Erde beschrieben, entsprechend dem alten Weltbild, wonach Gott im Anfang den Himmel und die Erde erschaffen hat. In der Spannung der beiden Wohnbereiche Himmel und Erde spielt sich das Drama der Verwandlung der alten Schöpfung in eine neue Schöpfung ab, in einen neuen Himmel und eine neue Erde. Um klar zu machen, dass mit dem Himmel nicht bloss der sichtbare Himmel über uns gemeint ist, hat schon das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel den Glauben an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, ergänzt mit dem Glauben daran, dass Gott alles geschaffen hat: «Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt.»
Der Himmel, die unsichtbare Welt, ist somit elementarer Teil der Schöpfung und nicht zu verwechseln mit der Gnade. Im Himmel hat nach alttestamentlicher Sicht Gott seinen Thron, da sind auch die verschiedenen Engel wirksam, die Urbilder des Tempels oder der heiligen Geräte, sogar Satan treibt sich da herum, ….
Viele dieser himmlischen Akteure finden wir in der Johannesoffenbarung. Die Navigation links führt zu einigen der Wichtigsten dieser himmlischen Wesen. Ich versuche mich dort, ihnen verstehend anzunähern.

Wo ist der Himmel für uns erfahrbar?
Mehr oder weniger sind wir heute alle Kinder der modernen Naturwissenschaft. Wir haben uns den Himmel nehmen lassen. Es gelingt uns kaum mehr, den Himmel zu «orten», uns fehlen empirische, erlebnismässige oder nochvollziehbare Bezüge zu diesem andern Teil der Schöpfung. Es wird gesagt, dass diese unsichtbare Welt uns nicht zugänglich, nicht vorstellbar, nicht denkbar ist.
Ich gehe davon aus, dass der Mensch selber alle Schöpfungsebenen in sich trägt, dass er selber aus Himmel und Erde, aus unsichtbarer und sichtbarer Schöpfung, zusammengesetzt ist: Quasi die vollkommenste Durchdringung von Himmel und Erde, geschaffen im Bilde Gottes (Genesis 1) - schliesslich ist der Mensch ein so erhabenes Geschöpf, dass der Logos darin Wohnung nehmen konnte. Und das geschah um unseres Heiles Willen. So sind wir als Menschen selber auch der Schlüssel, um zu Einsichten, Gedanken, Vorstellungen, Bildern usw. zu kommen, die uns den Himmel als reale Grösse plausibel machen. Unser Geist ist unser Himmelsanteil, zusammen mit der Seele unsere unsichtbare Dimension, in der das logosförmige (logische) Bewusstsein als Ich erwacht, als Geistbewusstsein. Dass wir auch Geist sind und selber ein Stück Himmel darstellen, Teil der Geistwelt ausmachen, das hat, wie gesagt, noch nicht direkt mit der christlichen Gnade zu tun. Unser Geist, das persönliche Himmelsorgan, gehört zu der Schöpfung – bei allen Menschen. Sofern der Geist als Ich im Logos erwacht und sich das Seine, das im Eigenen und Fremden lebt, annimmt, wirkt die Gnade. Sie ist universal. Das ist die johanneische Universalisierung des Christentums.
Nun nehme ich nochmals Anlauf, um einfacher zu sagen, wo ich den Himmel zurzeit meine orten zu können. Ich bin mir aber bewusst , dass alles viel komplexer und zugleich auch wieder viel einfacher ist.
Ich bin als Mensch denkend und selbstbewusst im Geist, im Bewusstsein. Darin zeigt sich eine Ordnung, Gesetze der Logik, des Zusammenhangs schlechthin. Sich selbst bewusster Zusammenhang, Selbstbewusstsein also, das willentlich handelnd in die seelische und leibliche Dimensionen eingreift, lässt sich nicht aus der geschaffenen Welt deduzieren, sondern verschafft uns erst die Einsicht in die Schöpfungen und gibt allem Geschaffenen den Geist zurück – jetzt mein Geist, der in diesem Geben erwacht und erst wird.
So ist unser geistiges Leben für mich selber ein Stück Himmelsrealität, ein Stück der unsichtbaren Welt. Im Geiste stehen wir in Kommunion mit dem Geistigen aller Dinge. Das Urgeistige aller Dinge ist der Logos, der im Anfang bei Gott war, aber Mensch wurde und in der Aufnahme des Menschlichen nun im Himmel wirkt. Er ist für alle Kreaturen das Himmlische Wesen, das uns am meisten weiterbringt, weil es vollendet ist.
Ich will sagen: Im Gebet, in der Andacht, ja im alltäglichen Gottesdienst meiner Arbeit und Geselligkeit kann ich mich im Geiste verbunden wissen mit den Gestaltungsmächten, die vom Himmel her wirken: den Ahnen, den Engeln, den Geistern, den Mächten und Gewalten - und wenn ich mich auch an Christus halte, die geistige Sonne im Himmel, so bin auf gutem Wege. Ich halte mich an diese geistige Sonne, in dem ich mich an die Spuren halte, die Jesus hier hinterlassen hat. Denn in diesen Spuren ist schon das himmlisch Wirksame offenbar. Wir schauten seine Herrlichkeit. Und von dieser Schau aus, von diesen Spuren aus, ist auch die geistige Kommunion, das geistliche Zwiegespräch mit Christus, dem Logos, allzeit wirksam.
Diese Sicht des Himmels, welche ich den Tendenzen eines naturwissenschaftlichen, «himmellosen» Glaubens entgegensetze, lässt sich am ehesten belegen durch die Evidenz, die eine unsichtbare Welt in allen Kulturen und Lehren der Religionen gefunden hat. Darum die Links zu verschiedenen Himmelsmodellen und zu den Himmelsreisen.

(27.5.2006, siehe auch >>> Arbeitstagebuch, Himmelfahrt 2006 )

 
 
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